Gedenktafel für die Lichtigfeld-Schule im Philanthropin

Philanthropin Frankfurt am Main
Philanthropin Frankfurt am Main-2
Philanthropin Frankfurt am Main-3

Abbildungen: Die Gedenktafel in der
» Hebelstraße 15-19, Frankfurt am Main

Aufgabenstellung

Die wechselhafte Geschichte der israelitischen Schule in Frankfurt am Main soll außerhalb des Schulgebäudes auf einer Tafel beschrieben und von der Straße aus lesbar sein. Das historistische Gebäude ist sehr schön restauriert. Zwischen dem Gebäude und dem Zaun ist ein schmaler Garten- bzw. Hofstreifen. Links und rechts neben einer schusssicheren Glas-Hoftür ist der Zaun mit schusssicheren Glasscheiben versehen. Es besteht die Möglichkeit, eine frei stehende Stele in den Gartenstreifen zu stellen oder die Tafel in den Zaun zu integrieren.

Gedenktafel Text

Das Philanthropin,
1804 gegründet, war die Schule der Israelitischen Gemeinde Frankfurts.
Als staatlich anerkannte Schule stand sie auch nichtjüdischen Schülern offen.
1908 zog die Schule von der Rechneigrabenstraße
in das neu errichtete Gebäude in der Hebelstraße.
Nach der Pogromnacht 1938 wurde die Schule auch zum Ort des
jüdischen Gemeindelebens. Rabbiner Leopold Neuhaus und Oberkantor Nathan Saretzki
leiteten im Philanthropin die letzten Gottesdienste der Frankfurter Juden.
Schüler und Lehrer des Philanthrophins wurden deportiert
und in den Vernichtungslagern ermordet.
1942 wurde die Schule von den Nationalsozialisten geschlossen.
Nach einer wechselvollen Geschichte, in der das Haus
als Lazarett, Notunterkunft, Verwaltungssitz der Jüdischen Gemeinde,
Bürgertreff und Sitz des Dr. Hoch’s Konservatoriums diente,
ist es – benannt nach dem Rabbiner Isaac Emil Lichtigfeld – seit Oktober 2006
wieder Schule der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main.

Künstlerische Lösung

Eine Sicherheitsglasscheibe mit dem eingefrästen Text wurde einer der vorhandenen schusssicheren Glasscheiben im Eingangsbereich hinzugefügt, sodass der Text gut zu lesen, die Tafel in einem hervorgehobenen Bereich angebracht und vollkommen in die bestehende schöne Architektur integriert ist. Die in das Glas eingefräste Schrift wirkt edel und gibt der Tafel eine würdige, ästhetische Wirkung.

Technische Angaben

Sicherheitsglasscheibe, Tiefensandstrahlung
integriert in einen bestehenden, schusssicheren Glasverbund
125 x 114,5 cm

Auftraggeber: Kulturamt Frankfurt/Main
Textvorgabe: Institut für Stadtgeschichte
Gestaltung: Bernd Fischer, Offenbach/Main
Fertigstellung: 2013

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